Modellregion Lainsitztal geht in die 6. Runde

Lainsitztal. Die seit 2010 bestehende Klima- und Energiemodellregion (KEM) Lainsitztal setzt ihre Arbeit unter dem Motto „Übermorgen selbst versorgen – Jeder Schritt zählt“ für weitere drei Jahre fort.

Die Gemeinden Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, St.Martin, Unserfrau-Altweitra und Weitra bilden gemeinsam die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Lainsitztal. Bereits seit 2010 engagieren sich die sechs Gemeinden für Klimaschutzprojekte in der Region. So sind mittlerweile alle öffentlichen Gebäude in der Region ölfrei und bereits 40 % der kommunalen Fahrzeuge werden elektrisch betrieben.

Durch das Pilotprojekt „Raus aus Öl“ konnten allein in den Jahren 2019 bis 2022 mehr als 200 Ölheizungen ersetzt werden, was einer Reduktion von rund 55 % entspricht. Im Bereich erneuerbarer Energien hebt sich die Region ebenfalls hervor: „Mit 1,37 kWp installierter Photovoltaik-Leistung pro Einwohner liegen wir im Lainsitztal klar über dem niederösterreichischen Durchschnitt von 0,93 kWp.“, so Obmann Klaus Stebal. Zusätzlich wurden zwei erneuerbare Energie-Gemeinschaften (EEEG) gegründet, um die regionale Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu fördern. Auch im Bereich Mobilität wurden Fortschritte erzielt, darunter der Aufbau eines gemeindeübergreifenden Radwegenetzes und die Förderung der Elektromobilität. So waren 2023 28 % der Neuzulassungen in der Region E-Autos – deutlich mehr als der niederösterreichische Durchschnitt von 17 %.

Zur Förderung regionaler Wertschöpfung wurde ein Informationsfolder erstellt, der alle Direktvermarkter der Region übersichtlich darstellt. Gleichzeitig entstanden Sanierungspläne für öffentliche Gebäude, und in allen Gemeinden wurden Grundsatzbeschlüsse für den Klimaschutz verabschiedet, die eine klare Prioritätensetzung im Sinne der Energiewende zeigen.

Die erfolgreichen Projekte der vergangenen drei Jahre wurden in einem Video zusammengefasst und können auf YouTube eingesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=0Ik33Qn8gWM

KEM erreichte 73,4% – KEM Lainsitztal ist eine der besten Regionen Österreichs

Die KEM Lainsitztal unterzog sich Mitte Juni 2024 einem verpflichtenden Audit nach dem Standard des europäischen Energie-Labels „European Energie Award“ (eea) und konnte ein beeindruckendes Ergebnis von 73,4% – und somit den Silber-Status – erreichen.  Der externe Auditor DI Manfred Koblmüller des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen GmbH betonte: „Durch das langjährige und konsequente Wirken der KEM konnte bereits ein hohes Niveau erreicht werden. Kontinuierliche Arbeit ist weiterhin, vor allem im Bereich Mobilität, notwendig.“ Das Ergebnis bestätigt den erfolgreichen Einsatz der Region für Klimaschutz und zeigt, dass die Region zu den Besten in Österreich und Europa zählt.

Neue, starke Maßnahmen für Umwelt und Menschen

Aufgrund des Erfolgs haben die sechs Gemeinden der Kleinregion Lainsitztal  per Gemeinderatsbeschluss entschieden, die Klima- und Energie-Modellregion für weitere drei Jahre fortzuführen. Durch die neuerlich zugesagte Unterstützung durch den Klima- und Energiefonds ist die Umsetzung von neun umfassenden Maßnahmenpaketen bis 2027 gesichert.

Die Regionsgemeinden arbeiteten gemeinsam mit KEM-Managerin Verna Litschauer ein umfangreiches Maßnahmenpaket aus. KEM-Managerin Verna Litschauer dazu: „Die Schwerpunkte für die nächsten drei Jahre liegen unter anderem auf dem Ausbau und der Optimierung Erneuerbarer Stromerzeugung, auf der Erweiterung der Energiegemeinschaft, auf Maßnahmen zur Erhöhung der Erneuerbaren Wärmeversorgung, sowie auf nachhaltigen Mobilitätslösungen wie bidirektionales Laden. Weitere Projekte wie generationengerechtes Bauen, Leerstandsmobilisierung und Programme für klimabewussten Konsum setzen wichtige Impulse für eine nachhaltige Zukunft der Region.“

KEM Lainsitztal – eine von 126 Regionen in Österreich

Die KEM Lainsitztal zählt zu einer der am längsten aktiven Modellregionen in ganz Österreich. Zahlreiche Projekte in den Bereichen Mobilität, erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Bewusstseinsbildung konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden.

„Keine Abhängigkeit mehr von teuren Erdölimporten, keine Angst mehr vor Gaskrisen – stattdessen saubere Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse aus der Region“, so lautet das ambitionierte Ziel des Projekts „Klima- und Energie-Modellregionen“(KEM) des Österreichischen Klima- und Energiefonds. 126 derartiger Regionen mit insgesamt 1157 beteiligten Gemeinden gibt es österreichweit.

v.l.n.r.: Obmann GfG Klaus Stebal, Jörg Layer (Moorbad Harbach), GfG Stefan Stangl (St.Martin), StR Joachim Fischer (Weitra), Modellregionsmanagerin Verena Litschauer, GR Peter Huber (Moorbad Harbach), BGM Otmar Kowar (Unserfrau-Altweitra) und GR Hermann Hahn (Bad Großpertholz)