Bodenversieglung vermeiden – so geht’s

Grundstücke und Verkehrsflächen rund ums Haus sind oft luft- und wasserdicht von einem Bodenbelag aus Asphalt, Beton oder Pflastersteinen abgedeckt. Jedoch können in Höfen, auf Parkplätzen, Zufahrtswegen, Garageneinfahrten und Abstellflächen Beton und Asphalt leicht durch wasserdurchlässige Alternativen ersetzt werden.

Fachveranstaltung Bodenversiegelung vermeiden

Der Verein Interkomm Waldviertel lud am 03.05.2023 gemeinsam mit der KLAR! Lainsitztal zu einer Informationsveranstaltung auf den Sonnenplatz in Großschönau ein, um den achtsamen Umgang mit Grund und Boden zu thematisieren. Ziel der Veranstaltung war es, Wissen zur Förderung von sparsamem Umgang mit Bodenversiegelung in den Gemeinden und zum Rückbau versiegelter Flächen aufzubauen. Bürgermeister Bruckner, der die Veranstaltung als Obmann des Vereins Interkomm und der KLAR! initiiert hatte, betonte, dass die achtsame Entwicklung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes zu den Kernaufgaben einer zukunftsgerichteten Gemeindearbeit gehört. Die Expert:innen, die zu der Veranstaltung eingeladen wurden, erläuterten, wie dieser ressourcenschonende Umgang bei den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gestaltet werden kann und wie man dabei die gewünschte Nutzung sicherstellen kann, ohne wie bisher flächig zu versiegeln. Mehr Versiegelung durch Straßen und Wege als durch Gebäude Georg Aufhauser von Kommunaldialog Raumplanung GmbH präsentierte Daten zum Bodenverbrauch im Waldviertel. Diese zeigten, dass der Versiegelungsanteil durch Straßen und Wege wesentlich höher ist als jener durch Gebäude.  Bernhard Scharf vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien untermauerte mit seinen Ausführungen zur Veränderung unseres Lebensraumes durch den Klimawandel, wie dringend die Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenversiegelung sind. Damit die gewünschte Nutzung sichergestellt werden kann, ohne wie bisher flächig zu versiegeln, brauche es eine fundierte Kenntnis zum vorhandenen Boden.  Franz Aschauer, Ziviltechniker für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, referierte, wieviel Niederschlag der anstehende Untergrund an Wassermenge aufnehmen und auch wieder abgeben kann.  Anton Rath von Gartengestaltung Rath zeigte praktische Umsetzungslösungen mit dem geprüften System „Draingarden“ auf.  Andreas Datzinger von der Abteilung WA4 des Amtes der NÖ Landesregierung stellte Fördermöglichkeiten für Gemeinden bei Rückbaumaßnahmen versiegelter Flächen vor.  Die Bürgermeister Helga Rosenmayer (Gmünd), Anette Töpfl (Vitis), Josef Schaden…

Versiegelungsfreie Parkplatzerweiterung Großschönau

Seit einigen Jahren wird in der Gemeinde Großschönau ein größerer Parkplatz für Besucher des Kommunalzentrums (Volksschule, Tourismusbüro, Bioenergetischen Trainingszentrum, Sportplatz, Ärztin und Gasthaus) benötigt. Die KLAR! initiierte, organisierte und begleitete von der Konzeption bis zur Umsetzung die versiegelungsarme Parkplatzerweiterung von rund 600m² in der Gemeinde Großschönau. Dabei wurde auf Wasserdurchlässigkeit und geringe Bodenversiegelung geachtet. Es wurden die Fahrspuren geschottert und lediglich ein kurzes Steilstück asphaltiert, als Vorsorge für den Winterdienst. Die Stellfläche bleibt grüne Wiese, damit Regenwasser wie bisher vor Ort versickert. Die wichtigsten Erkenntnisse (Probleme, Notwendigkeiten etc.) des Best-Practice-Beispiels wurden in einer Evaluierung zusammengefasst und für die anderen KLAR! Gemeinden aufbereitet. Versiegelungsfreie Parkplatzerweiterung Großschönau